Seit dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Somalia im Jahr 2011 als Premierminister und in den Jahren 2015 und 2016 als Präsident haben Ankaras Ambitionen in dem afrikanischen Land zugenommen, und die türkische Regierung misst der Beziehung zu Mogadischu aufgrund dessen wichtigen strategischen Position eine besondere Bedeutung zu. Nämlich der Golf von Aden und der Eingang zum Roten Meer auf der einen Seite und der Indische Ozean auf der anderen Seite.
Diese Ambitionen reichten für die Türkei aus, um mit der Errichtung der größten Botschaft und ihrer größten Militärbasis außerhalb ihrer Grenzen mit geschätzten Kosten von 50 Millionen Dollar Fuß zu fassen. Nach und nach begannen sie dort viele militärische Aktivitäten durchzuführen, einschließlich der Ausbildung der somalischen Armee, zusätzlich zu umfassenden wirtschaftlichen Aktivitäten, die darauf abzielten, ihre Präsenz am Horn von Afrika zu stärken, sowie Somalia mit türkischen Waren zu überfluten. Unter diesem Vorwand wurde der Flughafen und der Hafen in der Hauptstadt Mogadischu saniert und türkische Unternehmen eingeführt, um deren Geschäfte von der Tür bis zum Dach zu verwalten.
Bemerkenswert waren die Aussagen des türkischen Botschafters in Somalia, Muhammad Yilmaz zum türkischen Online-Portal Ahval, als dieser das türkische Militär- Ausbildungszentrum in der Hauptstadt Mogadischu eröffnete, wo etwa 2.500 Soldaten ihre Ausbildung absolvieren. Darauf folgte die Erklärung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, wodurch Somalia die Türkei darum gebeten haben, in ihren Hoheitsgewässern nach Öl und Gas zu bohren, ähnlich dem mit der Regierung von Sarraj in Libyen unterzeichneten Abkommen.
Warum wurden sie in die Türkei gebracht?
Die Türkei hat ihre Interventionen in mehr als einem arabischen Land ausgebreitet, die meisten davon auf die gleiche Weise wie in Somalia. Die Unterstützung, sowie auch die Ausbildung liefen über das Armeeportal und Soldaten, auf offizieller oder oppositioneller Ebene genauso, wie es insbesondere in Libyen und Syrien der Fall war. Weiters nutzte die Türkei das Tor des politischen Islam und die gleichen Ziele wie die von der türkischen Armee durchgeführten Ausbildungszentren. Die Unterweisung der somalischen Soldaten besteht für etwa drei Monate in Mogadischu und anschließend erfolgt der Transport über den Luftweg zum Kommandozentrum im westtürkischen Bundesstaat Sparta. So bildeten sie auch alle anderen Söldner und Terroristen verschiedener Nationalitäten aus. Danach wurde die Fortbildung meist um weitere drei Monate verlängert.
Laut „Yilmaz“ -Aussagen werden die Soldaten, die ihre Ausbildung in Sparta abschlossen, in die Reihen der somalischen Armee aufgenommen, um die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen und an „sensiblen Operationen“ teilzunehmen. Aber sind sie wirklich bereit, ihr Land zu verteidigen?
Die Aussagen hochrangiger türkischer Beamter zu diesen sensiblen Operationen entsprachen nicht der Wahrheit. Wenn 15 bis 16.000 Soldaten das türkische Ausbildungszentrum absolvieren, wird ein Drittel der somalischen Armee von der Türkei ausgebildet. Einige durchgesickerte Informationen zeigten, dass die Türkei beabsichtigt, somalische Söldner nach Libyen zu schicken, um an den möglichen Schlachten von Sirte und Jufrah teilzunehmen.
Trotz der UN-Entscheidungen, die sie aufforderten, ihre Einmischung in Libyen zu stoppen, insbesondere nach den Beschlüssen der Berliner Konferenz, und trotz des Dementis durch den türkischen Botschafter, sprechen die Art und Weise, wie damit umgegangen wurde, für das Gegenteil. Auf derselben Nachrichtenwebsite „Ahval“ heißt es: „Die am militärischen College anwesenden somalischen Soldaten und Offiziere haben die türkische Sprache gelernt. Sie lesen und schreiben gut. Sie singen im College morgens neben der somalischen Nationalhymne, die Izmir-Melodie und die Hymne der türkischen Streitkräfte“.
Ablehnung Frankreichs
Es war bemerkenswert, dass die Warnungen europäischer Experten, dass die Türkei und Katar für Somalia einen Plan schmieden, das Land als ein Inkubator für die Muslimbrüder und den Terrorismus in der ganzen Welt zu installieren, ignoriert wurden. Die meisten politischen Analysen kamen zu dem Schluss, dass die Annäherung zwischen Katar und der Türkei, insbesondere nach dem arabischen Boykott von Doha, zugunsten der Muslimbrüder in Somalia und am Horn von Afrika insgesamt dienen wird. Das geht aus den türkischen und katarischen Plänen hervor. Eine kürzlich durchgeführte französische Studie warnte, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versucht, durch das Tor nach Somalia, einem Land, das seit einem Vierteljahrhundert von Bürgerkriegen zerrissen wurde, auf den afrikanischen Kontinent einzunisten, was darauf hinweist, dass Erdogan ein legitimes Mandat für sein Land am Horn von Afrika sucht. Die von der französischen Zeitschrift „Express“ durchgeführte Studie ergab, dass Ankara seit 2011 plante, Somalia zu einem strategischen Partner zu machen. Sie unterstützten das Land bedingt angesichts der Hungersnot, die das Land heimgesucht hat und baute einen Flughafen in der Nähe der größten Militärbasis außerhalb der Türkei als Gegenleistung für eine strategische türkische Präsenz am Horn von Afrika und um von Öl, Gas und Reichtum zu profitieren, die an der Küste Somalia, noch nicht genutzt wurden. Somalias Strände erstrecken sich mit 3000 Kilometern und gelten als die längsten Strände Afrikas.
Die Studie bestätigte unteranderem, dass Erdogan an Somalia festhält, da er an dem Kohlenwasserstoffreichtum in dem Land interessiert ist, das vom Bürgerkrieg und Terrorismus stark betroffen ist. Angesichts derselben sich verschärfenden türkischen Wirtschaftskrise ist das Land besonders darauf aus, die somalischen Ölfelder auszunutzen.
Für das gleiche Ziel in Libyen und Somalia
Auf dem Plan der türkischen Bewegungen scheinen sich die Ziele in Bezug auf Libyen und Somalia sehr zu ähneln. Dies wurde vom Experten für türkische Angelegenheiten Muhammad Abdul Qadir in seinen früheren Erklärungen gegenüber „Sky News Arabia“ bestätigt, in denen er erklärte, dass die Türkei „versucht, den Zustand der Länder auszunutzen“. Der arabische Raum leidet unter Konflikten und die Türkei pflegt durch ihre politischen und militärischen Einmischungen gewisse Beziehungen mit einigen an den Konflikten beteiligten Parteien, um ihre Sicherheitsinteressen durch die Errichtung von Militärbasen zu stärken.
Der Experte für türkische Angelegenheiten sagte, dass Ankara dies weiterhin tue, um dessen wirtschaftlichen Ziele durch das Erreichen von Handels- und Wirtschaftsabkommen zu maximieren, die die türkische Wirtschaft unterstützen und mit komplexen Fallstricken konfrontiert ist. Er wies darauf hin, dass die Türkei daran arbeite, die Situation Libyens und Somalias auszunutzen, um ihre maritimen Interessen durch die Unterzeichnung von den Abkommen zu stärken, die es ihr ermöglichen, Gas und Öl außerhalb der eigenen Hoheitsgewässer zu fördern.
Abdel Qader fügte noch hinzu, dass diese Angelegenheit zu weiteren Problemen führen könnte, mit denen die Türkei auch auf politischer, sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Ebene bereits konfrontiert ist, und vielleicht ist dies einer der wichtigsten Gründe, warum die türkische Positionierung in Somalia auf Widerstand der Somalier stieß, da die Opposition in der Republik Somalia die türkische Vermittlung zur Lösung des Konflikts mit der somalischen Regierung ablehnte und Ankara als Teil dieses Problems und nicht als Teil der Lösung betrachtete.