Ankara – Ein Schritt, der als ein großer Beitrag der Türkei zur Anheizung des Krieges zwischen Aserbaidschan und Armenien beschrieben wird, erleben die Grenzgebiete beider dieser Länder derzeit Auseinandersetzungen und Schusswechsel. Der türkische Vizepräsident Fuad Oktay verurteilt diese Eskalation mit den Worten: „armenische Aggression auf aserbaidschanische Landesgebiete“.
Oktay erklärte laut Anatolien: „Armenien hat der Welt erneut gezeigt, dass es sich nicht an Gesetze und Vereinbarungen halten kann.“ Er betonte: „Es ist Zeit für die internationale Gemeinschaft, diese Angelegenheit ernst zu nehmen und zwischen Recht und Willkür zu unterscheiden.“ Der türkische Vizepräsident betonte, dass sein Land bei seinen aserbaidschanischen Brüdern stehe.
Im gleichen Zusammenhang sagte der türkische Parlamentssprecher Mustafa Shantoub am Sonntag: „Armenien ist ein terroristischer Staat, welcher die Sicherheit Aserbaidschans und der gesamten Region bedroht, nachdem Armenien einen Angriff auf aserbaidschanische Landesgebiete startete.“ Laut der Agentur Anadolu fügte Shantoub in einem Tweet über seinen Twitter-Account hinzu: „Die Türkei wird Aserbaidschan weiterhin mit aller Kraft zur Seite stehen.“
Er fuhr fort: „Die neuesten Angriffe seitens Armenien gegen Zivilisten haben gezeigt, dass Armenien ein terroristischer Staat ist, der eine Bedrohung für die Sicherheit Aserbaidschans und der gesamten Region darstellt, und für die Folgen verantwortlich ist.“ Das türkische Außenministerium brachte zuvor am Sonntag durch seinen Sprecher Hami Aksoy seine absolute Unterstützung für Aserbaidschan zum Ausdruck und Verurteilte gleichzeitig den Angriff Armeniens zutiefst.
Am Sonntag zuvor kam es an der Front zwischen Aserbaidschan und Armenien zu Zusammenstößen, und das aserbaidschanische Verteidigungsministerium gab eine Erklärung zu dieser Eskalation ab: „Das armenische Feuer forderte in einer Reihe von Dörfern zivile Opfer. Außerdem verursachte es erhebliche Schäden an der Infrastruktur des Landes. ”
Anatolien zufolge forderte der Sprecher des türkischen Präsidenten, Ibrahim Kalan, am Sonntag die internationale Gemeinschaft auf, der gefährlichen armenischen Provokation ein Ende zu setzen.
In einem Tweet verurteilte Kalan den armenischen Angriff auf aserbaidschanische Gebiete am Sonntag aufs Schärfste und betonte, dass die Türkei Aserbaidschan zur Seite stehen würde. Er merkte zudem an, dass Armenien seinen Standpunkt in Bezug auf Frieden und Stabilität erneut klar mache, indem es den Waffenstillstand unterbreche und einen Angriff auf die zivilen Wohngebiete Aserbaidschans startete.“ „Die internationale Gemeinschaft muss diese gefährliche Provokation sofort beenden, und die Türkei steht Aserbaidschan angesichts dieser Angriffe zur Seite“, fügte er hinzu. „Aserbaidschan ist nicht alleine, die Türkei spricht ihre volle Unterstützung aus“, so Kalan.
Aus den syrischen Berichten geht hervor, dass die Türkei Hunderte syrischer Söldner gegen Armenien in der separatistischen Region Karabach rekrutiert hatte, deren Bevölkerung die Autorität Aserbaidschans mehrheitlich ablehne. Dies deutet darauf hin, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sein Land in verschiedene Konflikte verwickelt, um die aufgestauten internen Krisen zu verschleiern.
Türkische und griechische Medien trugen zur Befeuerung der Gerüchte in dieser Angelegenheit bei. Die Türkei erhöhte in den letzten Tagen ihre Rhetorik gegen Armenien schärfer und warf Armenien vor, „mit dem Feuer zu spielen“ sowie „Terroristen“ zu rekrutieren. Die neue Rhetorik scheint Ankara eine Möglichkeit zu geben, eine neue Krise zu rechtfertigen und in den Kaukasus einzugreifen, was zur Rekrutierung von Syrern führen könnte, wie wir es in seinem jüngsten Krieg in Libyen beobachten konnten.
Erdogan versprach, Aserbaidschan „bis zum Ende“ in seinem Krieg gegen Armenien um die Region Berg-Karabach zu unterstützen, nachdem es bereits 2017 zu Zusammenstößen zwischen den beiden Seiten gekommen war. Erdogan sagte damals in einer Erklärung: „Wir beten für die Siege unserer aserbaidschanischen Brüder in diesen Kämpfen mit den geringstmöglichen Verlusten.“