Die deutsche Polizei startete am Donnerstagmorgen eine massive Razzia gegen das Hauptquartier der türkischen und arabischen Gesellschaften in der Hauptstadt Berlin und im Land Brandenburg, die im Verdacht stehen, Verbindungen zu Extremisten zu haben.
„Ungefähr 800 Angehörige der Spezialeinheiten der Polizei führten eine Razzia durch und durchsuchten Hauptquartiere in den Gebieten Markis Wertel, Neukölln, Wedding und Tiergarten in der Hauptstadt Berlin“, zitierte die deutsche Zeitung Bild Sicherheitsquellen. Auch im Landkreis Brandenburg soll es zu Razzien gekommen sein.
Die Razzien stehen im Zusammenhang mit der Umsetzung einer Verbotsanordnung gegen einen türkisch-arabischen Verband, von der die Behörden nach Angaben der Zeitung vermuten, dass sie dem IS nahe stehen.
Im Zusammenhang mit der Kampagne erklärte das Innenministerium auf seinem offiziellen Twitter-Account, sie haben den Verein „Vereinigung Berlins“ verboten.
Die Bild-Zeitung zitierte auch informierte Quellen, dass mindestens eines der Mitglieder des Vereins „Vereinigung Berlins“ der Polizei bekannt ist und eine enge Beziehung zu Anis Amri hat, der 2016 den Weihnachtsmarkt in der deutschen Hauptstadt Berlin angegriffen hat.
Es ist bemerkenswert, dass Deutschland 2016 Ziel mehrerer Angriffe von militanten Islamisten war, darunter ein Angriff in Berlin im Dezember, bei dem ein Tunesier einen polnischen Lkw-Fahrer erschoss, bevor er mit dem Lkw 11 Menschen überfuhr.
Die deutsche Razzia-Kampagne fand einen Tag, nachdem das Oberste Landgericht in der deutschen Stadt Tseeleh gegen den irakischen Prediger Abu Walaa eine zehneinhalbjährige Haftstrafe wegen Zugehörigkeit zu einer ausländischen Terrororganisation, Finanzierung des Terrorismus und Hilfe bei der Vorbereitung auf Gewaltakte und Rekrutierung für den Kampf in Syrien und im Irak verhängt hatte.
Die deutsche Justiz verurteilte außerdem drei weitere Angeklagte in der Nähe von Abu Wala zu Haftstrafen zwischen vier und acht Jahren.