Die Situation im Sudan hat nun einen äußerst kritischen Punkt erreicht. Der Kampf zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces (RSF) unter der Führung von Hemeti findet nicht nur in Darfur oder abgelegenen Gebieten statt, sondern hat auch Khartum, die Hauptstadt des Sudans, erreicht. Doch eine Überraschung kam mit Hemetis neuen Erklärungen zum Ende des Krieges. Was hat Hemeti also gesagt, und wie sieht die Zukunft des Krieges aus?
Hemeti trat in einer Rede auf und machte eine äußerst wichtige Ankündigung: Seine Truppen würden Khartum oder den Präsidentenpalast nicht verlassen. In der ausgestrahlten Rede sagte er: „Die nächste Phase wird anders sein, und der Kampf wird überall stattfinden.“ Er betonte auch, dass sie in Khartum bleiben würden, „weil sie sehen, dass der Krieg in eine neue Phase eingetreten ist“. Zudem bestätigte er, dass es Versuche gab, Darfur in ähnlicher Weise abzuspalten wie einst Südsudan. Auf der anderen Seite machte der Oberbefehlshaber der sudanesischen Armee, Abdel Fattah Al-Burhan, sehr entschlossene Aussagen. In einer Rede im Bundesstaat Nil bestätigte er, dass es keine Verhandlungen mit den RSF geben werde, es sei denn, sie legen ihre Waffen nieder und stellen sich der Verantwortung. Al-Burhan betonte, dass die RSF-Truppen an bestimmten Orten zusammengeführt und „entwaffnet“ werden müssten, bevor überhaupt Verhandlungen stattfinden könnten.
Der Kampf setzt sich nicht nur in Khartum fort, sondern auch in Darfur, wo die sudanesische Armee versucht, mehrere Städte unter Kontrolle zu bringen, insbesondere Al-Fasher, die Hauptstadt von Nord-Darfur. Die sudanesische Armee erklärte, dass sie ihren Vormarsch in Al-Fasher fortsetzt und versucht, die Stadt von den RSF-Milizen zu sichern. In einer Erklärung des Militärs wurde bestätigt, dass sie im östlichen Teil der Stadt einen Hinterhalt gelegt hatten, bei dem etwa 30 RSF-Kämpfer getötet wurden, die einen Angriff auf die Streitkräfte vorbereiteten. Zudem führte die sudanesische Armee präzise Luftangriffe auf RSF-Stellungen in Nyala durch – einem der Hauptstützpunkte der RSF im Kampf gegen die sudanesische Armee. Diese Luftangriffe verursachten erhebliche Verluste an Menschenleben und Ausrüstung bei den RSF, was der sudanesischen Armee half, ihre Kontrolle über die Lage in Al-Fasher zu stärken.
Gleichzeitig kämpft die sudanesische Armee in dieser Schlacht nicht allein. Es gibt eine kontinuierliche Koordination zwischen den sudanesischen Streitkräften, der Polizei, den Geheimdiensten und Spezialeinheiten. Gemeinsam führen sie Durchsuchungsoperationen und Überraschungsangriffe auf RSF-Stellungen an allen Fronten durch, was die Position der sudanesischen Armee erheblich stärkt. Der Kampf besteht nicht nur aus militärischen Angriffen, sondern auch aus scharfen Drohungen und Erklärungen der RSF-Führung. Abdel Rahim Dagalo, der stellvertretende Kommandeur der RSF, drohte damit, einige strategische Gebiete im Sudan wie Port Sudan, Kassala und die nördlichen Bundesstaaten zu „befreien“ und beschrieb sie als unter ihrer Kontrolle stehend. Zudem erklärte er, dass sie bereit seien, Geld und Pässe zu drucken, verweigerte jedoch nähere Angaben zu ihren Plänen.
Interessant ist, dass Abdel Rahim Dagalo betonte, dass die von seinen Truppen kontrollierten Gebiete vollständig vor Luftangriffen geschützt würden. Trotz der sich zunehmend verschärfenden militärischen Lage im Sudan spiegeln diese Aussagen die wachsenden Spannungen zwischen der RSF und der sudanesischen Armee wider.
Nun stellt sich jeder im Sudan die Frage: „Was ist der nächste Schritt?“ Der im April 2023 begonnene Kampf hat weiterhin kein absehbares Ende. Doch alle Anzeichen deuten darauf hin, dass uns eine lange Phase des Konflikts zwischen der sudanesischen Armee und den RSF bevorsteht. Selbst wenn Verhandlungsversuche unternommen werden, wird es für beide Seiten äußerst schwierig sein, eine Einigung zu erzielen. Auf der einen Seite betont Hemeti, dass er Khartum oder den Präsidentenpalast nicht aufgeben wird, während auf der anderen Seite Al-Burhan darauf besteht, dass es keine Verhandlungen geben wird, bis die Waffen niedergelegt und die beteiligten Elemente zur Rechenschaft gezogen werden. Inmitten all dessen setzt die sudanesische Armee ihre Fortschritte an allen Fronten in Darfur fort, was ein Hinweis auf eine neue Phase des Konflikts sein könnte.