Emmanuel Macron hat ein Gesetz gegen „religiösen Separatismus“ angekündigt, welches darauf abzielt, den Islam in Frankreich von ausländischen Einflüssen zu befreien.
In einer lang erwarteten Erklärung skizzierte der französische Präsident neue Maßnahmen, um „die Republik und ihre Werte zu verteidigen und sicherzustellen, dass Gleichheit und Emanzipation eingehalten werden.“
Die Maßnahmen zur Bekämpfung des politischen Islam und des Terrorismus deuteten auf einen Ansatz hin, bei dem die Administration zusätzliche rechtliche Befugnisse erhält, um Extremismus zu bekämpfen, während Geld in Bildung – insbesondere in islamische Gemeinschaften – und in soziale Projekte wie Wohnungsbau und Armutsbekämpfung.
„Unsere Herausforderung besteht darin, gegen diejenigen zu kämpfen, die im Namen der Religion von unseren gemeinsamen Werten abgehen … und gleichzeitig diejenigen zu schützen, die an den Islam glauben und Vollbürger der Republik sind“, sagte Macron.
Seine Rede am Freitag war ein umfassender Überblick über die bevorstehenden Maßnahmen, die in den nächsten zwei Wochen ausgearbeitet werden sollen, damit im Dezember ein Gesetz vorgelegt werden kann.
Die Maßnahmen umfassen die stärkere Kontrolle von Moscheen und die Anforderung, dass Imame in Frankreich ausgebildet und zertifiziert werden. Das Ziel sei, „den französischen Islam von ausländischen Einflüssen zu befreien“, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung. Islamische Organisationen, die vom französischen Staat finanziert werden, müssen eine „weltliche Charta“ unterzeichnen.
Verbände, die Ideen vorantreiben, die den republikanischen Idealen zuwiderlaufen, könnten zur Auflösung aufgefordert werden und 10 Mio. EUR an öffentlichen Mitteln würden zur Finanzierung von Hochschulstudien und zur Erforschung der islamischen Kultur und Zivilisation verwendet.
„Das Land ist seit 2012 vom islamischen Terrorismus betroffen, und wir haben uns schrittweise gegen diese Bedrohung gewehrt“, sagte er.
Der radikale Islamismus hatte eine „Bereitschaft gezeigt, gegen die Gesetze der Republik zu verstoßen, andere Werte zu fördern … eine andere Gesellschaft zu auszurufen.“
Der Präsident wies auch darauf hin, dass die koloniale Vergangenheit Frankreichs dazu beigetragen hätte, diese Probleme zu schaffen.
„Wir haben in einigen Vierteln unseren eigenen Separatismus geschaffen. Wir haben dort Bevölkerungsgruppen mit demselben Ursprung und derselben Religion konzentriert.“ Dies habe „wirtschaftliche und bildungspolitische Schwierigkeiten“ verursacht.
Macron kündigte zusätzliche Mittel für die Bildungs- und Justizministerien des Landes an, um „eine republikanische Präsenz auf jeder Straße und in jedem Gebäude zu gewährleisten“.
Er sagte, Bildung sei der Schlüssel zu den Maßnahmen und ab September nächsten Jahres müssten Kinder ab dem dritten Lebensjahr die Schule besuchen. Heimunterricht soll begrenzt werden.
Macron werde in den kommenden Wochen neue Maßnahmen ausarbeiten, um andere soziale Probleme einschließlich des Wohnungsbaus anzugehen, da eine „tiefgreifende Veränderung“ erforderlich sei, sagte er. „Wir können die Armut nicht weiter erhöhen.“